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Malaysia

Das Land Malaysia

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Der Inselstaat in Südostasien teilt sich die Hauptinseln mit dem Nachbarstaat Indonesien.

Malaysias Hauptstadt ist Kuala Lumpur mit glitzernder Wolkenkratzerkulisse. Der Regierungssitz ist in Putrajaya. Malaysia ist eine konstitutionelle Wahlmonarchie mit dem derzeit herrschenden König Tuanku Syed Sirajuddin. Das Land hat eine Fläche von 329.750 qkm und ca. 24 Millionen Einwohner. Die Landeswährung ist der Ringgit. Die Amtssprache ist Bahasa Melayu, daneben wird Englisch und Chinesisch gesprochen.

Früher gehörte das im Malaiischen Archipel, einer Inselwelt zwischen Asien und Australien, gelegene Land jeweils zu unterschiedlichen Teilen zu Indonesien, den Philippinen sowie zu dem damals portugiesischen Timor und dem ehedem britischen Borneo.

Der heutige Staat Malaysia ist in zwei Teile gegliedert: der westliche Teil nimmt die Südspitze der malaiischen Halbinsel ein, der Ostteil liegt im Norden der Insel Borneo. Die beiden Teile sind durch das Südchinesische Meer getrennt. Der Westteil grenzt im Norden an Thailand, im Süden liegt auf einer vorgelagerten Inselgruppe Singapur. Der Ostteil auf Borneo grenzt im Süden an Indonesien, im Norden schließt es das Sultanat Brunei ein.

Zwischen der malaiischen Halbinsel und der indonesischen Insel Sumatra liegt die Meeresenge von Malakka, die eine der strategisch wichtigsten Wasserstraßen und meistbefahrenen Schiffsrouten ist.

Malaysia hat im Westen wie im Osten eine ähnliche Landschaft, die aus Ebenen entlang den Küsten besteht, während im Hinterland Hügel und teilweise sehr hohe Berge dominieren, die vorwiegend dicht bewaldet sind. Die höchste Erhebung Malaysias ist der 4095 m hohe Kinabalu auf der Insel Borneo.

Die Hauptstadt Kuala Lumpur ist das Handels- und Finanzzentrum des Landes. Die meisten Regierungseinrichtungen wurden in die eigens dafür errichtete Stadt Putrajaya verlagert. Weitere wichtige Städte sind George Town, Ipoh und Johor Bahru.

Kuala Lumpur - Die Hauptstadt von Malaysia

Das Klima des Landes ist äquatorial und wird von April bis Oktober durch den Südwestmonsun, und von Oktober bis Februar durch den Nordostmonsun gekennzeichnet.

Die Bevölkerung Malaysias besteht aus mehreren ethnischen Gruppen, wobei die Malaien die Mehrheit stellen und auch die Politik dominieren. Laut Verfassung müssen alle Bürger dem Islam angehören. Etwa ein Viertel der Bevölkerung sind Chinesen, die Handel und Wirtschaft des Landes bestimmen. Ein kleinerer Bevölkerungsanteil stammt aus Indien, wobei es sich vorwiegend um Tamilen handelt.

In den malaiischen Staatsgebieten Sarawak und Sabah auf der Insel Borneo gibt es Ureinwohner. Sie gehören zu mehreren ethnischen Gruppen, haben aber kulturelle Gemeinsamkeiten. Bis zum 20. Jahrhundert herrschten bei ihnen Naturreligionen vor. Später sind viele zum Islam übergetreten. Daneben gibt es Minderheiten von Europäern sowie aus Kambodscha und Vietnam.

Der Großteil der Bevölkerung (etwa 20 Millionen) lebt auf der malaiischen Halbinsel. Die Geburtenrate ist relativ hoch, dementsprechend hoch liegt der Grad der Besiedlung und Urbarmachung von Land.

Die Staatsreligion ist der Islam, dem etwa 60% der Bevölkerung angehören. Die Chinesen sind meist vorwiegend Buddhisten. Christen gibt es in allen ethnischen Gruppen. Die Inder sind überwiegend Hindus. Moslems werden gegenüber Angehörigen anderer Religionen staatlich bevorzugt. Austritt aus dem Islam wird mit Gefängnis bestraft.

Das Gebiet des heutigen Malaysia soll vor etwa 5.000 Jahren von den Vorfahren der heutigen Ureinwohner Orang Asli besiedelt worden sein. Vermutlich sind sie aus China und Tibet eingewandert. Ihnen folgten die Malaien, eine Völkergruppe, die durch Vermischung mogolider Bevölkerungsteile mit Wedda-Völkern entstanden sein soll. Malaien siedelten außer im heutigen Malaysia auch in Indonesien und im Osten Madagaskars .

Etwa um das Jahr 100 entstanden in der Meeresenge zwischen dem heutigen Malaysia starke Handelsbeziehungen zwischen China und Indien, die einen starken Einfluss auf Kultur, Sprache und Bräuche des Landes ausübten. Etwa im 14. Jahrhundert kamen Hinduismus und Buddhismus mit der Einführung des Islam im Land zu einem jähen Ende. An der Malakka-Meerenge entstand das erste mächtige Sultanat.

Weitere große Veränderungen kamen mit der Ankunft der Europäer nach Malaysia. 1511 wurde das Sultanat Malakka von den Portugiesen erobert. 1641 eroberten die Niederländer das Gebiet, die Portugiesen wurden besiegt. Auf der Blütezeit des britischen Weltreichs entrissen die Briten den Niederländern 1824 das Gebiet im Austausch für Bencoolen auf Sumatra. Von ihren neuen Stützpunkten in Malakka, Penang und Singapur konnten die Briten die wichtige Handelsstraße beherrschen.

Von 1941 bis 1945 war Malaysia von den Japanern besetzt. Nach dem 2. Weltkrieg schufen die Briten 1946 die Malaiische Union im Südteil der Malaiischen Halbinsel (ohne Singapur). Die Hauptstadt wurde Kuala Lumpur. Am 31. August 1957 erlangte Malaysia die Unabhängigkeit von Großbritannien, verblieb aber im Commonwealth.

Im September 1963 gründeten die Gebiete Malaya, Sarawak, Sabah und zunächst auch Singapur den vereinigten Staat Malaysia, aus dem Singapur später wieder ausschied.

Die Wirtschaft Malaysias stützt sich auf die riesigen Rohstoffvorkommen. Aber auch der Tourismus ist in Malaysia groß im Kommen, so werden Rundreisen durch Malaysia bei vielen Urlaubern immer beliebter. Der Rohstoffabbau (Zinn, Kautschuk, Palmöl, Erdöl) brachte dem Land beispielsweise im Jahr 2004 einen Leistungsbilanzüberschuss von etwa 11%. Im weltweiten Vergleich gilt Malaysia trotz Korruption, Misswirtschaft und Inflation als eines der wirtschaftlich und politisch stabilsten Schwellenländer.

Die größten noch bestehenden Regenwaldgebiete Malaysias liegen in Sarawak auf der Insel Borneo, verlieren aber als übergreifendes Ökosystem zunehmend an Bedeutung. Der Regenwaldbestand besteht heute aus einigen unter Naturschutz gestellten Flächen.


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